Eine der möglichen Freiheiten wurde mir allerdings gegeben: Ich bin seit Juni 2013 als Redaktorin der Sternstunde Religion bei SRF pensioniert. Im September 2015 trat ich von meinem Amt als Kirchenrätin der Zürcher Landeskirche zurück, und im September 2021 von meiner Aufgabe als Präsidentin der Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich. Frei für neue Abenteuer.
Während vieler Jahre war ich verantwortlich für die Fernsehübertragungen der Gottesdienste aller Konfessionen und Religionen und habe während 25 Jahren die Gottesdienste der Ökumenischen Frauenbewegung begleitet, viele davon selber gestaltet. Zuerst als Pfarrfrau, dann als Kirchenrätin konnte ich die Arbeit in den reformierten Kirchgemeinden mit verfolgen.
Weiterhin bewegt mich die Frage nach der Botschaft der Reformierten. Ich war mitbeteiligt an der strukturellen Gestaltung unserer Kirche, die wohl die grösste Freiheit gewährt, die je eine Kirche gewährt hat. Ich hoffe nach wie vor, dass nun auch die inhaltlichen Fragen des Glaubens in den Fokus kommen, dass sie öffentlich diskutiert werden und das ihnen gebührende Gewicht erhalten. Darauf warte ich noch und werde mich wo immer möglich daran beteiligen. Das Zitat von Meret Oppenheim, das ich als Titel gewählt habe, ist mir dabei wichtig. Es erweist sich immer wieder als wahr.
Seit 1998 beschäftigt mich das Leben der letzten Fraumünster-Äbtissin Katharina von Zimmern, die vor 500 Jahren die königliche Abtei der Stadt Zürich übergab und dabei in der Zürcher Reformation eine wichtige Rolle spielte. Welches waren ihre Beweggründe und was gab ihr die Kraft zu diesem damals ausserordentlichen Entscheid? Eine Ahnung, wie die Antwort lauten könnte, habe ich durch die Arbeit am Thema gewonnen. Ich suche weiter.